Aktuelles

  • Im Rahmen des internationalen Ausstellungsprojekts "Museutopia"des Carl-Ernst-Osthaus-Museums in Hagen ist Judith Walgenbach mit einem Ausstellungsbeitrag "Biomasse Hefeteig" vertreten, der sich auseiner Installation und zwei digital bearbeiteten Fotos zusammensetzt. Außerdem führte der Forschungs- und Entwicklungsverbund"Interdisciplinary Self-System Design (INSYDE)" in Zusammenarbeit mit dem Carl-Ernst Osthaus-Museum und dem Berufsfortbildungswerk VIF des Diakonischen Werks in Hagen vom 2. bis 7. September ein Projekt mit benachteilgten Jugendlichem zum Thema "Jeder ein Forscher - Sich selbst erfinden in transdisziplinären Experimentiergemeinschaften" durch.

  • In Zusammenarbeit mit der Galerie für Landschaftskunst Hamburg, dem Ausstellungsprojekt "Biologische Forschungsstation Alster" von Mark Dion und dem Berufsfortbildungswerk BfW des DGB wurde vom 23. bis 28. September ebenfalls unter dem Thema "Jeder ein Forscher" ein Projekt mit arbeitslosen Jugendlichen durchgeführt.

  • Im Wintersemester 2002/03 wird an der Universität Hamburg im Fachbereich Erziehungswissenschaften das folgende Hauptseminar durchgeführt:

I.D.4 HAUPTSEMINAR ZU BILDUNG UND GESELLSCHAFT61.227
Veranst.: Wilhelm Walgenbach*, Inst. 3Diplom: 20
Thema: Wie man Wissen konstruiert - Wissenserzeugung im Spannungsfeldvon Empirie und Konstruktion
Rm: 105Zeit: Fr, 10:15 - 11:45Beg.: 25.10.Ende: 07.02.

*) Das Seminar wird durchgeführt in Zusammenarbeit mit PD Dr. Wilhelm Wolze, Fachbereich Physik, Universität Kiel (evtl. Durchführung in Form von Blockseminaren)

Kommentar:
Moderne Lernkonzepte wie selbstoganisiertes Lernen, selbstgesteuertes Lernen, entdeckendes Lernen usw. sind nicht mehr nur auf die Repräsentation/Reproduktion von Wissen, sondern auf die aktive Konstruktion von Wissen ausgerichtet. Damit wird Wissen über Wissen bis hin zu Wissen über sich selbst als Wissenskonstrukteur immer wichtiger. In den Mittelpunkt treten die Mittel der Wissenskonstruktion bis hin zu heuristischen Mitteln (= Mittel für die Erzeugung von Neuem). Es sollen

  1. zentrale Texte zur Wissenskonstruktion (wie etwa HEGELs Einleitung zur "Phänomenologie des Geistes") gemeinsam gelesen,
  2. ein Musterbeispiel zur Konstruktion von Wissen im Wechselspiel von Disziplinarität und Interdisziplinarität erarbeitet,
  3. zu dessen grundlegenden Bestimmungsstücken Internetrecherchen durchgeführt und
  4. weitere Beispiele u. a. in Form multimedialer Präsentationen erstellt werden (besondere Computerkenntnisse nicht notwendig, aber willkommen).
Leistungsnachweis: in üblicher Form (Referat, Hausarbeit), aber auch z. B. durch Internetrecherchen oder Multimediapräsentationen.

Zentrale Problembereiche:
  1. Konstruktion von Wissen als Entwicklungsprozeß

    Lektüre:
    G. W. F. HEGEL: Einleitung zur "Phänomenologie des Geistes"
    http://gutenberg.spiegel.de/hegel/phaenom/phaenom.htm (kompletter Primärtext zum Downloaden)

    Sekundärliteratur:

    • Andreas Graeser, "Kommentar", in: Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Einleitung zur Phänomenologie des Geistes. Kommentar, hrsg. von Andreas Graeser, Stuttgart: Reclam 1988, S. 21-175.
    • Jürgen Naeher: Einführung in die Idealistische Dialektik Hegels - Lehr-/Lerntext. Opladen 1981 (UTB)
    • Hans Christoph Rauh: Die Entwicklung der Erkenntnis nach Hegels "Phänomenologie des Geistes". In: Gottfried Stiehler: Veränderung und Entwicklung - Studien zur vormarxistischen Dialektik. Berlin (VEB) 1974 (wird zur Verfügung gestellt)
    • W. W. Dawydow: Über das Verhältnis zwischen abstrakten und konkreten Kenntnissen im Unterricht. In: Lompscher, J. (Hrsg.): Probleme der Ausbildung geistiger Handlungen. Berlin 1972 (wird zur Verfügung gestellt)
    • Wilhelm Walgenbach: Lernen im Widerspruch von Wildnis und Zivilisation: In: Bildung & Erziehung, 1982/H. 35, S. 135-151 (wird zur Verfügung gestellt)

    Weitere Literaturhinweise:

    • Fulda, H. F./Henrich, D. (Hg.): Materialien zu Hegels 'Phänomenologie des Geistes'. Frankfurt/M., 1973.
    • Hansen, F. P.: G. W. F. Hegel 'Phänomenologie des Geistes'. Paderborn, 1994 (UTB 1826).
    • Hegel, G. W. F.: Phänomenologie des Geistes. Frankfurt/M., 1977 (stw603).
    • Köhler, D./Pöggeler, O. (Hg.): G. W. F. Hegel 'Phänomenologie des Geistes'. Berlin: Akademie 1998 (Reihe: Klassiker Auslegen).
    • Pöggeler, O.: Hegels Idee einer Phänomenologie des Geistes. Freiburg-München, 1993 (2. Aufl.).
    • Siep, L.: Der Weg der 'Phänomenologie des Geistes'. Frankfurt/M., 2000.
    • Taylor, Ch.: Hegel. Frankfurt/M., 1983.

  2. "Tätigkeit" als zentrale Kategorie

    • W. A. Lektorski: Das Subjekt-Objekt-Problem in der klassischen und modernen bürgerlichen Philosophie. Berlin (VEB) 1968 (Kopiervorlage wird zur Verfügung gestellt)
    • E. G. Judin: Die Tätigkeit als erklärendes Prinzip und als Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchung. In: Sowjetwissenschaft, 1977/H. 3, S. 293-306
    • W. W. Dawydow: Inhalt und Struktur der Lerntätigkeit. (wird zur Verfügung gestellt)
    • Thomas Hoffmann (1996): Tätigkeit, Arbeit und Aneignung
      http://www.erzwiss.uni-hamburg.de/personal/hoffmann/texte/aneignung/Hoff1996.PDF

  3. Entwicklung im Spannungsfeld von Kontinuität und Diskontinuität

  4. Die Erzeugung von Neuem

    • Thomas S. Kuhn: Die Entstehung des Neuen - Studien zur Struktur der Wissenschaftsgeschichte. Frankfurt a. M. (stw), 1977
    • Wolze, W., Walgenbach, W., Schuldt, S.: Die Erzeugung von Neuem in den Wissenschaften als Orientierung für die Konstruktion heuristischer Mittel. In: Zeitschrift für Didaktik der Naturwissenschaften, 1997, S. 52-70 (wird zur Verfügung gestellt)

    • Peter Walde, Pier Luigi Luisi (Hrsg.): Vom Ursprung des Universums zur Evolution des Geistes. vdf Hochschulverlag an der ETH Zürich 2002
    • Nowotny, P. S., Gibbons, M. Re-thinking science: knowledge and the public in an age of uncertainty. Cambridge : Polity, 2001. 278p. ISBN: 0745626076
    • Otte, Michael/Mies, Thomas/Hoffmann, Michael: Die Symmetrie von Subjektbezug und Objektivität wissenschaftlicher Verallgemeinerung
      Untersuchungen zur Begründung wissenschaftlicher Rationalität im Anschluß an die mathematische Philosophie von Charles S. Peirce [Download] (Februar 1997; WinWord 7.0, 288 KB)
    • Hoffmann, Michael:
      Eine semiotische Modellierung von Lernprozessen
      Peirce und das Wechselverhältnis von Abduktion und Vergegenständlichung [Download] (November 1996; WinWord 7.0, 907 KB)
    • Hoffmann, Michael/Otte, Michael/Wolff, Michael: Die Philosophie der Mathematik bei Charles S. Peirce im Kontext seines "evolutionären Realismus"
      Zum Peirceschen Kontinuitätsprinzip [Download] (Juli 1994; WinWord 6.0, 159 KB)
      Charles Sanders Peirce: Die pragmatische Theorie der Erkenntnis
      IPS-Preprints 1990/2
      Die Bedeutung des abduktiven Schließens in Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie
      IPS-Preprints 1995/2
    • Volker Peckhaus: Abduktion und Heuristik.
      http://www.phil.uni-erlangen.de/~p1phil/personen/peckhaus/texte/abduktion.html
    • Literaturliste: Analogie, Erfinden, Heuristik, Intuition, Irrtum, Kreativmethoden, Problemlösung, Produktives Denken, Schöpferische Prozesse http://www.sgipt.org/gipt/method/lit_dpks.htm

  5. Integration von empirischen Untersuchungen in den Seminarablauf

    • Untersuchung zur konstruktiven Terminusbildung am Beispiel der Klassischen Mechanik (in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Peter Krope, PD Dr. Wilhelm Wolze, Zentrum für Konstruktive Erziehungswissenschaft der Universität Kiel)
    • Untersuchung zur Entwicklung des Denkens mit kategorialen Begriffspaaren (dialektisches Denken) beim Einsatz eines Multimedia-Bausteins (in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Hartmut Giest, Universität Potsdam)

  • Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) förderte im Mai 2001 einen Forschungsaufenthalt an den Universitäten Rio Grande RS, Santa Maria RS, Sao Lepoldo RS, Lajado RS, Curitíba/Paraná, Pato Branco/Paraná, Belo Horizonte/Minas Gerais und Ilheus/Bahia. Durchgeführt wurden Kurse, Vorträge und Ausstellungen zu den Themenbereichen "Theorie der Kategorialen Bildung und ihre Aktualisierung im Ansatz Interdisziplinäre System-Bildung", "Inter- und Transdisziplinarität in der Umweltforschung und Umwelterziehung" sowie "Erforschung metakognitiver Selbstkonzepte".

  • Prof. Dr. Hartmut Giest und PD Dr. Wilhelm Walgenbach stellten im Juni 2001 auf der Internationalen Konferenz "Cultures of Learning", die von der Universität Bristol/GB organisiert wurde, Arbeiten zum Ansatz "Interdisziplinäre System-Bildung" vor. Im Rahmen einer Ausstellung "Das Flüssige ist das sensible Chaos" wurde die Erzeugung von inter- und transdisziplinärem Wissen inszeniert. In einem Vortrag wurde über Ergebnisse empirischer Froschungen zu einem Multimedia-Baustein "Waterworld" berichtet.

  • Dozent Roland Oesker und PD Dr. Wilhelm Walgenbach beteiligen sich an einem Projekt "Kinder als Erfinder", das von der Vorsitzenden des Vereins Prokik e. V. - Projektwerkstatt für Kinder- und Jugendkultur, Brigitte Vaupel, initiiert und organisiert wird. Unterstützt wird das Projekt mit Mitteln der Stadt Celle sowie dort ansässiger Firmen und Unternehmen.

  • In Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Joachim Lompscher hat Prof. Dr. Hartmut Giest ein Konzept für eine Veröffentlichung entwickelt, in dem Forschungsarbeiten zur Entwicklung von Lerntätigkeit in Ausbildungsexperimenten vorgestellt werden. In einem Beitrag für diesen Sammelband wird auch über Forschungsergebnisse des Ansatzes "Interdisziplinäre System-Bildung" berichtet werden.

  • Judith Walgenbach erhielt von der Kulturstiftung Unna ein Jahresstipendium in Höhe von 10.000 DM für Arbeiten im Bereich "Integration von Kunst und Wissenschaft". In einer Ausstellung zeigte sie eine Serie digital bearbeiteter Fotos zum Thema "Miniatur: Biomasse Hefeteig".

  • Judith Walgenbach wurde zur Teilnahme an dem internationalen Ausstellungsprojekt "Museutopia" im Juni 2002 eingeladen, das vom Carl-Ernst-Osthaus-Museum in Hagen konzipiert wurde. In Zusammenarbeit mit dem Forschungs- und Entwicklungsverbund "Interdisciplinary Self-System Design (INSYDE)" wird sie außerdem einen Workshop mit minderqualifizierten Jugendlichem zum Thema "Jeder ein Künstler und Wissenschafter - Sich selbst erfinden durch Erfindung von Neuem in transdisziplinären Experimentiergemeinschaften" durchführen.